Wer hat den Döner erfunden?

Kadir Nurman gilt als Erfinder des modernen Döners im Fladenbrot, den er 1972 in Berlin am Bahnhof Zoo verkaufte. Jedoch gibt es mehrere Anspruchsteller: Mehmet Aygün behauptet, bereits 1971 Döner im Fladenbrot verkauft zu haben, Nevzat Salim gibt sogar 1969 in Reutlingen an.
Die Döner-Erfindung ist das Ergebnis kultureller Verschmelzung: Die türkische Grilltechnik existierte bereits im 19. Jahrhundert mit İskender Kebab in Bursa, aber die moderne Form mit Fladenbrot, Salat und Soßen wurde in Deutschland entwickelt. Der Döner ist somit eine deutsch-türkische Innovation.
Hier erfahren Sie die komplette Geschichte des Döners und wer wirklich den Döner erfunden hat.
Die wichtigsten Fakten zur Döner-Erfindung und den verschiedenen Erfindern im Überblick.
Person | Jahr | Ort | Beitrag |
---|---|---|---|
İskender Efendi | 19. Jahrhundert | Bursa, Türkei | Vertikale Grillmethode |
Nevzat Salim | 1969 | Reutlingen | Erster Döner in Deutschland |
Mehmet Aygün | 1971 | Berlin | Döner im Fladenbrot |
Kadir Nurman | 1972 | Berlin Bahnhof Zoo | Popularisierung des Döners |
• Cağ Kebabı existierte bereits im 17. Jahrhundert im Osmanischen Reich
• İskender Kebab war der Vorläufer des modernen Döners
• Deutschland entwickelte die Fladenbrot-Variante mit Salat und Soßen
• Kadir Nurman verkaufte 1972 täglich 200 Döner am Bahnhof Zoo
• Hasir-Restaurantkette von Mehmet Aygün verbreitete den Döner
• Döner ist eine deutsch-türkische Erfindung, nicht rein türkisch
Wie entstand der Döner in der Türkei?
Die Ursprünge des Döners reichen bis ins Osmanische Reich zurück, wo verschiedene Kebab-Varianten entwickelt wurden.
Cağ Kebabı: Der Vorläufer des Döners
Bereits im 17. Jahrhundert wurden im Osmanischen Reich Fleischspieße horizontal über offenem Feuer gegrillt, bekannt als Cağ Kebabı. Diese Grilltechnik aus der Region Erzurum gilt als Urform des Döner Kebabs.
Der Cağ Kebabı wurde auf einem horizontalen Spieß über Holzkohle gegart und in dünnen Scheiben geschnitten – die Grundtechnik des heutigen Döners.
İskender Kebab: Die vertikale Revolution

Im 19. Jahrhundert entwickelte İskender Efendi in Bursa die vertikale Grillmethode. Der İskender Kebab wurde aufrecht an einem Spieß gegart und auf einem Teller mit Joghurt, Tomatensoße und Butter serviert.
Diese Innovation der vertikalen Röstung ermöglichte gleichmäßigeres Garen und wurde zum Grundstein des modernen Döner Kebabs. Der İskender Kebab wird heute noch in der Türkei als Tellergericht serviert.
Wer erfand den Döner im Fladenbrot?
Der Döner im Fladenbrot mit Salat und Soßen wurde in Deutschland erfunden – mit mehreren Anspruchstellern.
Kadir Nurman: Der bekannteste Döner-Erfinder

Kadir Nurman, ein türkischer Gastarbeiter, eröffnete 1972 einen Imbiss am Bahnhof Zoologischer Garten in Berlin. Er verkaufte gegrilltes Fleisch mit Zwiebeln und Salat im Fladenbrot – eine praktische Mahlzeit für unterwegs.
Nurmans Innovation war die Kombination aus türkischer Grilltechnik und deutschem Fast-Food-Bedarf. Er verkaufte täglich bis zu 200 Döner und machte das Gericht in Berlin populär.
Mehmet Aygün: Der frühere Anspruchsteller

Mehmet Aygün behauptet, bereits 1971 in Berlin Döner im Fladenbrot verkauft zu haben. Aygün gründete später die Hasir-Restaurantkette, die zur Verbreitung des Döners in Deutschland beitrug.
Aygün entwickelte verschiedene Döner-Varianten und Soßen, die heute Standard sind. Seine Restaurants etablierten den Döner als beliebtes Fast-Food.
Nevzat Salim: Der erste Döner in Deutschland?

Nevzat Salim gibt an, bereits 1969 in Reutlingen den ersten Döner in Deutschland verkauft zu haben. Salims Anspruch ist umstritten, da wenig Dokumentation aus dieser Zeit existiert.
Falls Salims Angaben stimmen, wäre er der erste Döner-Verkäufer in Deutschland, drei Jahre vor Kadir Nurman.
Entdecken Sie verschiedene Döner-Varianten:
Warum wurde der Döner in Deutschland erfunden?

Der Döner im Fladenbrot entstand durch die Bedürfnisse der deutschen Gesellschaft und türkische Einwanderer.
Gastarbeiter brachten türkische Küche nach Deutschland
Türkische Gastarbeiter kamen ab den 1960er Jahren nach Deutschland und brachten ihre Kochtraditionen mit. Sie passten türkische Gerichte an deutsche Gewohnheiten an.
Der Döner im Fladenbrot war eine Anpassung an die deutsche Fast-Food-Kultur, die praktische Mahlzeiten für unterwegs bevorzugte.
Deutsche Fast-Food-Bedürfnisse formten den Döner
Deutsche Arbeiter brauchten schnelle, sättigende Mahlzeiten. Der Döner im Fladenbrot war handlich, nahrhaft und günstig – perfekt für Bahnhöfe und Innenstädte.
Die Zugabe von Salat, Tomaten und verschiedenen Soßen entsprach deutschen Geschmacksvorlieben und machte den Döner zu einem eigenständigen Gericht.
Kulturelle Fusion schuf neues Gericht
Der moderne Döner ist das Ergebnis kultureller Verschmelzung: türkische Grilltechnik trifft auf deutsche Praktikabilität. Weder rein türkisch noch rein deutsch, sondern eine Innovation durch Migration.
Diese kulturelle Fusion machte den Döner zu einem Symbol erfolgreicher Integration und kulinarischer Kreativität.
Der Döner hat mehrere Erfinder: İskender Efendi entwickelte die Grilltechnik, Kadir Nurman popularisierte den Döner im Fladenbrot, aber auch Mehmet Aygün und Nevzat Salim trugen zur Entwicklung bei. Der moderne Döner ist eine deutsch-türkische Erfindung – ein Produkt kultureller Innovation und Anpassung an lokale Bedürfnisse.